Kreativität als Unternehmer
Kreativität – die Top Eigenschaft auf Führungsebene
Wie wird man ein kreativer Unternehmer?
Laut einer weltweiten Umfrage des IT-Konzerns IBM unter Topmanagern ist Kreativität heutzutage die gefragteste Eigenschaft von Führungskräften.
Es lässt sich nicht leugnen, dass kreatives Denken unzähligen Unternehmen zu Aufstieg und dauerhaften Erfolg verholfen hat, Start-up-Firmen wie Google, Amazon oder Facebook machten es vor.
In diesem Beitrag möchte ich deshalb daran erinnern, dass wir uns erstens alle gegenseitig brauchen, um unserer kreativen Seite gerecht zu werden. Und zweitens geht es darum vier Grundängste zu überwinden, die mit dem kreativen Denken zu tun haben, um ein erfolgreicher und kreativer Unternehmer oder Manager zu werden.
Ja, ja, natürlich sind die meisten von uns von Natur aus kreativ. Denn schon als Kinder denken wir uns fantasievolle Spiele aus, stellen sonderbare Fragen, malen Kleckse aufs Papier und behaupten, das wären Monster oder Außerirdische.
Die Definition von Kreativität
Latein = creare = das Schöpferische, Schöpferkraft
Ich unterscheide hier zur Vereinfachung zwischen praktischer und künstlerischer Kreativität.
Was ist praktische Kreativität?
Die Fähigkeit ungewöhnliche Lösungen für Probleme im Alltag zu finden.
Was ist künstlerische Kreativität?
Die Fähigkeit außergewöhnliche Bilder zu schaffen, eine völlig neue Bilderschule zu kreieren (Bsp. Picasso in der Malerei den Kubismus), Musik zu komponieren oder Dinge (Möbel, Mode, Bauwerke, etc.) zu designen.
Kreativität im kreativsten Fall wäre vielleicht:
Völlig Neues auf der Grundlage von bisher Unbekanntem zu erschaffen und auch vorhandenes Wissen auf außergewöhnliche Weise zu kombinieren und anzuwenden. Kreativität ist grundsätzlich eine dem Menschen angeborene Fähigkeit, leider ist sie durch unsere moderne Welt in vielen Menschen wieder verkümmert.
Laut Forschungsergebnissen bereits aus den 50iger Jahren umfasst Kreativität folgende grundlegende Eigenschaften:
- Besitzt eine Sensitivität für anstehende Problemstellungen
- Verfügt über die Fähigkeit relativ flüssig ihre Ideen in den jeweiligen Sachverhalt einzubringen
- Ist flexibel im kognitiven Denkverhalten. Zu den kognitiven Fähigkeiten eines Menschen zählen neben der Kreativität auch die Aufmerksamkeit, die Erinnerung, das Lernen, das Planen, die Orientierung, die Imagination, die Argumentation, die Introspektion, der Wille, das Glauben und einige mehr. Kognitive Fähigkeiten werden von verschiedenen Wissenschaften, wie der Psychologie, den Neurowissenschaften, der Psychiatrie, der Philosophie und der Künstlichen Intelligenz-Forschung untersucht.
- Ist in ihren Denkvorgängen, ihrem Verhalten und in der Ausdrucksweise originell
Jeder Mensch kann seine Kreativität steigern, wenn er sich für innere und äußere Abläufe und Gegebenheiten sensibilisiert. In den Ausbildungen auf der Digital Coach Academy gehen wir u.v.a. auf Kreativitätstechniken und Innovationen ein. Hol dir hier den Leitfaden dafür.
Der Unterschied zwischen Kreativität und Innovation besteht darin, dass die Kreativität Ideen erschafft, bzw. entwickelt und die Innovation diese Ideen umsetzt bzw. verwertet.
Die Spaltung in kreativ und unkreativ
Leider fordert die Sozialisation und unsere Schulausbildung im Laufe der Zeit ihr Tribut und viele Menschen beginnen kreative Impulse zu unterdrücken. Wir lernen uns vor dem Urteil unserer Mitmenschen zu fürchten und überlassen zumeist unserem analytischen Verstand die Regie. Und plötzlich erscheint die Welt in zwei Fraktionen aufgespalten: die Kreativen und die Unkreativen. Viele von uns finden sich auch unbewusst damit ab zur zweiten Kategorie zu gehören. Dies, obwohl wir wissen, dass man ohne Kreativität in keiner Disziplin und in keiner Branche erfolgreich sein kann.
Was uns hindert ein kreativer Unternehmer zu werden
- Die Trägheit unserer Gewohnheiten
- Die Ungeduld und die Erwartung, die perfekte Idee umgehend geliefert zu bekommen
- Die Angst, als Träumer oder Spinner angesehen zu werden, wenn wir den Boden der Rationalität verlassen und
- Der Perfektionismus, der uns hemmt, uns auf die „irrationale Bühne der Kreativität“ zu begeben.
Die vier Ängste
Deshalb geht es in einem erfolgreichen kreativen Leben darum, vier Ängste zu überwinden:
- Die Angst vor dem Unbekannten/Ungewissen
- Vor dem Urteil der Mitmenschen unter anderem auch der Kollegen oder der Kunden
- Den ersten Schritt zu tun, sowie
- Kontrollverlust
Diese Ängste versuche ich nun in einfachen Worten zu erklären.
1 Als kreativer Unternehmer musst du die Angst vor dem Ersten Schritt überwinden
Aller Anfang ist schwer. Auch wenn wir Menschen für unsere Ideen meist offen sind, ist es doch immer mit einer gewissen Herausforderung verbunden sie in die Praxis umzusetzen. Da sitzt der Schriftsteller vor einem leeren Blatt Papier, der Newcomer auf LinkedIn oder Instagram vor seinem Profil, der Vortragende hat einen flauen Magen und als Manager musst du vor einem neuen Projekt meist auch erst mal in die Gänge kommen.
Im weitesten Sinn quält uns da die Angst einen völlig neuen Weg einzuschlagen oder von unseren vorhersehbaren, gewohnten Bahnen abzuweichen.
Gute Ideen reichen eben nicht (immer) um diese „innere Trägheit“ zu überwinden.
Ja, man muss oft aufhören (ewig lange) Startpläne zu machen sondern einfach mal loslegen! Das gelingt dann am besten, wenn man sich nicht gleich auf die Gesamtaufgabe stürzt, sondern vielleicht „nur“ mit einem kleinen Puzzleteil beginnt.
Mein Schreib-Mantra lautet deshalb: Keine ellenlangen Vorbereitungen, sondern mach dich einfach an die Arbeit! Schreiben was das Zeug hält, was die Gefühle sagen und was RAUS MUSS!
2 Überwinde die Angst vor dem Ungewissen/ Unbekannten, wenn du als kreativer Unternehmer Erfolg haben willst
In jedem Business beginnt kreatives Denken damit, dass man seinen Mitarbeitern, Kollegen und Kunden mit Einfühlungsvermögen begegnen kann. All das kann man vermutlich lernen. ABER da draußen im echten Businessalltag geht es eben ein bisschen „chaotischer“ zu, als in Social Media. Im Alltag müssen wir uns mit unerwarteten Entdeckungen: irrationalen Menschen und Entscheidungen, diversen Persönlichkeitstypen, Ungewissheit, der jeweiligen Situation, dem Umfeld usw. auseinandersetzen. Manchmal bekommen wir da Dinge zu hören, von denen ihr eigentlich nichts wissen wollen. Aber dennoch stoßen wir zuletzt genauso auf neue Erkenntnisse und schaffen den kreativen Durchbruch. NUR SO! Wer sich in die Welt hinauswagt, womöglich ohne Vorurteile, öffnet sich innerlich für neue Informationen, Erkenntnisse und Bedürfnisse, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.
3 Überwinde die Angst vor dem Urteil anderer, um kreativer zu werden
So wie das singende, rumtanzende und ungeniert plappernde Kind, den ungehemmten Ausdruck von Kreativität symbolisiert, so steht der unbeholfene Teenager für das genaue Gegenteil: Denn ihm ist „ausschließlich“ wichtig, was andere über ihn denken. ABER> wir Menschen brauchen „ja nur diese paar Jahre“, um dann die Angst vor dem Urteil unserer Mitmenschen zu entwickeln, aber sie begleitet uns ein ganzes Erwachsenenleben. Allzu oft blockiert sie leider auch unsere berufliche Karriere oder und unsere Fähigkeiten als erfolgreiche digitale Leader.
Die meisten Menschen akzeptieren allerdings das Unvermeidliche: Zum Beispiel im Privaten, wenn wir etwas Neues lernen, wie eine Sportart werden uns die anderen zwangsläufig immer wieder hinfallen sehen, solange bis wir durch geduldiges Üben endlich erste Früchte davontragen.
Trau dich raus und sei nicht so streng mit dir
Aber im Geschäftsleben können wir es zumeist nicht riskieren uns so bloßzustellen. Also erlegen wir uns eine strenge Selbstzensur auf und unterdrücken potenziell kreative Ideen. Die Idee könnte ja ein „Flop sein“. Und diesen Flop sollen wir unserem Chef oder den Kollegen präsentieren? Bloß nicht, denn das wäre eine Blamage. Also halten wir uns lieber an Lösungen und Vorschläge, bei denen nichts „schief“ gehen kann. Statt uns zu weit aus dem „Fenster zu lehnen“ überlassen wir lieber anderen die Risiken. Doch gerade dieses „sich raustrauen“ ist ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Personal Brand.
Deshalb sollten sich viel mehr trauen auf Social Media zu posten, die sonst nie was sagen, aber doch logischerweise ebenso eine Meinung haben. Doch im Grunde ist es egal. Denn wenn ich etwas lese oder höre, das mich „berührt“ und oder „aufweckt“ und nichts tue, tut das Leben und die Zeit das Seinige.
4 Um kreativer Unternehmer zu werden, überwinde auch die Angst vor Kontrollverlust
Selbstvertrauen ist weit mehr als nur der Glaube daran, dass man gute Ideen hat. Es gehört auch Demut dazu, sich von Ideen zu verabschieden, die nicht funktionieren und gute Einfälle von anderen zu akzeptieren. Wer es schafft sich von seinem Status quo zu verabschieden und loszulassen, und auch in der Lage ist andere Meinungen zu akzeptieren, verzichtet auf einen Teil seiner Kontrolle über das Produkt, den Plan, des Teams oder des Geschäfts.
Aber dieser „Verlust“ wird durch den kreativen Gewinn weit mehr als wettgemacht. Auch hier kann man mit kleinen Schritten anfangen.
Es geht um die Entwicklung eines kreativen Selbstbewusstseins in der Führung. Das bedeutet du musst eine Methodenkompetenz und damit Problemlösekompetenz aufbauen. Damit kannst du den Herausforderungen des (Berufs)-alltages durch die Aneinanderreihung von vielen kleinen Lösungsschritten mutig und kompetent begegnen. Anderenfalls kannst du hier erfahren, wie du durch Coaching auch diese Kompetenzen entwickeln kannst.
Bleibe also nicht an der Startlinie stehen, sondern lass dich auf das ganze Leben ein.
Ich wünsche dir kreativen Tag und verbleibe bis zum nächsten Mal,
Deine Doreen